Alisher Usmanov, Gründer der USM-Holdingverklagtan das Bundesverfassungsgericht, da es die Durchsuchungen auf der Dilbar-Yacht, deren Eignerin Usmanova heißt, als einen Verstoß gegen die Unverletzlichkeit der Wohnung ansieht. Die Welt schreibt dazu, das Gericht habe der Zeitung den Eingang der Klage bestätigt.
In der Klageschrift von Usmanov heißt es, dass solche Handlungen eine Verletzung seiner Menschenwürde und einen Verstoß gegen die verfassungsrechtlich garantierte Unverletzlichkeit der Wohnung darstellten. Darüber hinaus behauptet der Unternehmer, dass die gegen ihn gerichteten Beschränkungen unangemessen eingeführt worden seien und dass der Gesetzesparagraf, nach dem Usmanov, der unter die Sanktionen fiel, sein Vermögen selbst melden musste, verfassungswidrig sei.
Wie Bloomberg berichtete, ist die 512 Fuß (156 m) lange Dilbar-Yacht gemessen am Volumen die größte der Welt. Nach Angaben des US-Finanzministeriums wird ein Schiff mit einem 25-Meter-Pool und zwei Hubschrauberlandeplätzen auf 600 bis 750 Millionen US-Dollar geschätzt.
Neben der Yacht wurden auch Villen in Bayern durchsucht, die dem Milliardär zugeschrieben werden, in Wirklichkeit aber Trusts gehören. Usmanovs Vermögen beträgt laut Forbes 14,4 Milliarden US-Dollar.
Usmanov fiel am 28. Februar 2022 unter EU-Sanktionen, am 3. März desselben Jahres verhängten die USA und Großbritannien Beschränkungen gegen ihn, am 11. März Kanada, und andere Länder schlossen sich den Sanktionen an. Im März wurden in Frankreich und Monaco zwei angeblich Usmanov gehörende Hubschrauber, ein Airbus EC-175 und ein Eurocopter EC-155, festgenommen. Im April wurde Dilbar in Hamburg eingefroren. Das Bundeskriminalamt sagte, die Yacht gehöre Usmanovs Schwester Gulbahor Ismailova, aber da gegen sie erst kürzlich Sanktionen verhängt worden seien, sei die Beschlagnahmung des Schiffes legal geworden.
Im September des Jahres kam es zu Durchsuchungen von Immobilien in Deutschland, die laut Tagesschau mit Usmanow in Verbindung standen. Ob es dann zu einer Durchsuchung der Yacht kam, ist unklar. Dem Portal zufolge waren die Razzien darauf zurückzuführen, dass Usmanow eine Wohnung am Tegernsee in Deutschland besaß, dort lange Zeit lebte, aber die fälligen Steuern nicht zahlte. Ihm wurden außerdem Geldwäsche und Verstöße gegen Sanktionen vorgeworfen.
Im Mai 2023 erklärte ein deutsches Gericht die Durchsuchungen in den Villen und auf der Yacht für rechtswidrig.
Am 6. August dieses Jahres kommentierte der Geschäftsmann selbst die Verhängung von Sanktionen gegen ihn durch Europa mit den Worten: „Freunde benehmen sich nicht so.“ Er wies darauf hin, dass die Beschränkungen seinem Ruf schadeten, und wies die Behauptung zurück, er könne als Oligarch angesehen werden, da er sich nicht an der Privatisierung beteiligt habe und kein Empfänger „zweifelhafter staatlicher Hilfe“ gewesen sei.