Usbekistan plant, junge Menschen nach dem deutschen Modell auszubilden und ihnen hochwertige Beschäftigungsmöglichkeiten zu bieten.

Der Minister für Hochschulbildung, Wissenschaft und Innovation, Kongratbay Sharipov, erklärte in einem Interview mit dem Fernsehsender "Usbekistan 24" nach einer Sitzung mit dem Präsidenten am 7. Dezember, dass der Präsident die Anweisung gegeben habe, das deutsche System zu studieren und auf dieser Grundlage die Ausrichtung der Technika zu überarbeiten und auf ein duales Ausbildungssystem umzustellen.

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Das duale Ausbildungssystem in Deutschland, bekannt als „Ausbildung“, kombiniert theoretischen Unterricht in Berufsschulen mit praktischer Ausbildung in Unternehmen. Typischerweise verbringen die Auszubildenden drei Tage in der Praxis und zwei Tage mit theoretischem Unterricht. In Deutschland erwerben etwa 50% der Jugendlichen ihre beruflichen Qualifikationen durch dieses System.

In Usbekistan ist geplant, gemeinsam mit dem Ministerium für Beschäftigung und Armutsbekämpfung eine elektronische Plattform für die duale Ausbildung zu schaffen, auf der Technika mit dualen Ausbildungsprogrammen und Produktionsunternehmen vernetzt werden. Die Studierenden sollen dabei dreiseitige Verträge mit dem Technikum und dem Arbeitgeber abschließen, die eine anschließende Beschäftigung im Unternehmen vorsehen.

Der Präsident hat zudem angeordnet, dass junge Menschen, die in Deutschland am „Ausbildung“-Programm teilnehmen, ein Jahr in Usbekistan und die restlichen zwei Jahre in Deutschland lernen und arbeiten können. Dort werden sie gleichzeitig ausgebildet und sind in einem festen Unternehmen tätig.

Es gibt bereits positive Erfahrungen in der Zusammenarbeit von Technika mit Produktionsunternehmen zur Entwicklung des dualen Ausbildungssystems. Beispielsweise bilden das Asaka Transport- und Maschinenbau-Technikum, das Buchara Technikum für Energie, Öl und Gas, das Shirin Energie-Technikum sowie die Technika in Guzar und Shahrisabz in Zusammenarbeit mit lokalen und ausländischen Unternehmen moderne Fachkräfte aus.

Der Präsident hat Maßnahmen zur Unterstützung privater Unternehmen, die an diesem Prozess teilnehmen, und zur Schaffung attraktiver Bedingungen für die Ausweitung der dualen Ausbildung festgelegt.

In Zusammenarbeit mit Deutschland wird in 14 Technika die Ausbildung in gefragten Berufen sowie der Deutschunterricht organisiert. Den Gouverneuren und Branchenleitern wurde aufgetragen, ähnliche Erfahrungen in mindestens fünf Technika jeder Region umzusetzen.

Über das „Ausbildung“-Programm und das Migrationsabkommen

Das „Ausbildung“-Programm wird vom deutschen Arbeitsministerium organisiert und bietet eine vertiefte Ausbildung in bestimmten Berufen, die theoretisches Wissen mit praktischer Erfahrung kombiniert. Es steht sowohl deutschen Staatsbürgern als auch Ausländern offen. Im Rahmen des Programms können über 300 Berufe aus Bereichen wie Programmierung, Elektrotechnik, Tourismus, Einzelhandel, Gastronomie, Gesundheitswesen, Industrie und anderen gewählt werden.
DAS TEAM

Einige deutsche Hochschulen bieten Programme an, die es ermöglichen, sowohl einen Bachelor-Abschluss als auch eine abgeschlossene Berufsausbildung zu erlangen.

Das usbekische Ministerium für Beschäftigung vermittelt bereits usbekische Bürger über das „Ausbildung“-Programm nach Deutschland. Im August reisten 13 usbekische Staatsbürger zur Arbeit nach Deutschland.

Im September unterzeichneten Usbekistan und Deutschland mehrere Abkommen, die die Beschäftigung usbekischer Bürger in deutschen Unternehmen erleichtern sollen. Zudem wird in Taschkent eine deutsche Medizinakademie zur Ausbildung von Krankenschwestern eröffnet, und in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn wird die Ausbildung von Transportarbeitern organisiert.

Im Rahmen des Besuchs des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz in Samarkand wurden etwa zehn bilaterale Dokumente unterzeichnet, darunter ein Regierungsabkommen über eine umfassende Partnerschaft im Bereich Migration und Mobilität.

Der ehemalige Minister für Beschäftigung, Behzod Musaev, kommentierte dieses Abkommen und betonte, dass in diesem Jahr 800 usbekische Krankenschwestern nach Deutschland entsandt werden, wo sie ein Mindestgehalt von 2200 Euro erhalten werden.

Ende September wurde bekannt, dass in Usbekistan alle Colleges und Berufsschulen in Technika umgewandelt werden sollen, wobei ein Teil der Gebäude an Schulen übergeben wird. Die Technika erhalten teilweise akademische Autonomie und können kostenpflichtige Dienstleistungen anbieten. In 14 von ihnen wird das britische BTEC-Programm eingeführt.

Empfehlungen:

Anpassung des Curriculums: Es ist wichtig, die Ausbildungsinhalte an die spezifischen Bedürfnisse des usbekischen Arbeitsmarktes anzupassen, um sicherzustellen, dass die Absolventen über die erforderlichen Fähigkeiten verfügen.

Sprachliche Vorbereitung: Da ein Teil der Ausbildung in Deutschland stattfinden soll, ist es ratsam, den Deutschunterricht zu intensivieren, um eine reibungslose Integration der Studierenden zu gewährleisten.

Unterstützung der Unternehmen: Private Unternehmen, die sich an der dualen Ausbildung beteiligen, sollten durch steuerliche Anreize und andere Unterstützungsmaßnahmen gefördert werden, um ihre aktive Teilnahme zu sichern.

Monitoring und Evaluation: Die Implementierung des dualen Systems sollte kontinuierlich überwacht und evaluiert werden, um notwendige Anpassungen zeitnah vornehmen zu können.

Förderung internationaler Kooperationen: Die Zusammenarbeit mit deutschen Bildungseinrichtungen und Unternehmen sollte weiter ausgebaut werden, um den Wissenstransfer zu fördern und die Qualität der Ausbildung zu steigern.

Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen kann Usbekistan ein effektives duales Ausbildungssystem etablieren, das den Anforderungen des modernen Arbeitsmarktes gerecht wird und den Jugendlichen bessere Beschäftigungschancen bietet.

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