Willst du eine Nation wirklich verstehen? Schau nicht auf ihre Denkmäler oder in ihre Geschichtsbücher. Folge der Nase. Und geh dorthin, wo man allein ist, aber nie wirklich anonym: in die öffentlichen Toiletten.
Der russische WC-Ritus: Überleben, nicht entspannen
Ein russischer öffentlicher Toilettengang ist weniger ein Akt der Hygiene als eine Übung in Resilienz. Keine Klobrille? Kein Problem. Kein Licht? Stirnlampe raus. Kein Papier? Da hilft die Fantasie. Es ist eine raue Schule, aber sie formt Charakter.
„Russische Toiletten lehren dich das Leben. Deutsche Toiletten lehren dich das Spülen.“ – sagt der Volksmund (oder vielleicht auch nur wir).
Deutschland: Wo Toiletten fast Grundrechte sind
In deutschen Schultoiletten gibt es Sensoren für Geruch, tageszeitabhängige Beleuchtung und teilweise sogar Meditationsmusik. Die Klofrau hat mehr Macht als ein Bezirksbürgermeister. Und wehe, jemand pinkelt im Stehen.
Laut einer (nicht ganz ernst gemeinten) Studie der „World Lavatory Research Group“ (WLRG) aus Genf empfinden 94 % der deutschen Schüler öffentliche Toiletten als „potenziell traumatisierend“, wenn das Desinfektionsspray fehlt.
„Eine Toilettenkabine ohne Klopapier ist wie ein Tesla ohne Akku.“ – WLRG, 2024
Klos und Kultur: Die stille Wahrheit
Was verrät das alles über uns? Vielleicht, dass Sauberkeit nicht gleich Ordnung ist. Dass Komfort nicht immer gleich Würde bedeutet. Und dass ein Loch im Boden manchmal mehr Charakter zeigt als ein Hochglanzporzellan.
– Mein Tipp: Wenn du wirklich reisen willst, geh aufs Land, iss wie die Einheimischen und geh auf ihre Toiletten. Du wirst mehr über ein Volk lernen als in jeder geführten Stadtbesichtigung.
Fazit: Wo ist’s denn nun besser?
Tja, das kommt drauf an. Willst du eine Erfahrung, die dich prägt? Russland. Willst du eine Erfahrung, die dich nicht prägt (aber deine Hose trocken lässt)? Deutschland.
Was meinst du? Ist die Kulturfrage wirklich eine Klofrage? Schreib’s in die Kommentare – aber bitte: erst händewaschen!
PS: Wenn du das nächste Mal auf Reisen bist: Fotografiere keine Kirchen. Fotografiere Toiletten. Nur Mut. Es ist für die Wissenschaft.
PPS: Lesetipp: „Die Geschichte des stillen Örtchens“ von Dr. Helga Spülmann – ein Buch, das du garantiert nicht mit aufs Klo nimmst (oder gerade deshalb doch?).