In Tadschikistan sind Frauen auf dem Arbeitsmarkt mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, die ihre wirtschaftliche Teilhabe einschränken. Traditionelle Geschlechterrollen, begrenzter Zugang zu Bildung und beruflicher Ausbildung sowie gesellschaftliche Normen tragen zu dieser Situation bei.
Ein Beispiel ist die Geschichte von Sojida, einer Mutter von vier Kindern, die nach dem Verschwinden ihres Mannes ohne finanzielle Unterstützung dasteht. Ohne Ausbildung und Berufserfahrung ist es für sie schwierig, eine angemessene Beschäftigung zu finden, was die wirtschaftliche Unsicherheit ihrer Familie verstärkt.
Statistiken zeigen, dass nur etwa ein Drittel der Frauen in Tadschikistan erwerbstätig ist und dabei durchschnittlich 30 % weniger verdienen als Männer. Diese Ungleichheit wird durch eingeschränkten Zugang zu Bildung und beruflicher Qualifikation sowie durch die Doppelbelastung von Erwerbsarbeit und unbezahlter Hausarbeit verstärkt.
Experten betonen, dass die Einbindung von Frauen in den Arbeitsmarkt nicht nur ihre individuelle Situation verbessern würde, sondern auch positive Auswirkungen auf die nationale Wirtschaft hätte. Schätzungen zufolge könnte das Bruttonationaleinkommen Tadschikistans um bis zu 63 % steigen, wenn Frauen gleichberechtigt am Arbeitsmarkt teilnähmen und gleiche Löhne wie Männer erhielten.
Um diese Ziele zu erreichen, sind Maßnahmen erforderlich, die den Zugang von Frauen zu Bildung und beruflicher Ausbildung verbessern, geschlechtsspezifische Diskriminierung abbauen und eine gerechte Verteilung von Hausarbeit fördern. Dies würde nicht nur die wirtschaftliche Stabilität von Familien erhöhen, sondern auch zur allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung des Landes beitragen.