Das die Wiederverbindung des nationalen Stromnetzes mit dem zentralasiatischen Verbundsystem und den Bau einer neuen Hochspannungsleitung nach Usbekistan vorsieht, berichtet Gazeta.uz.
Die Asiatische Entwicklungsbank hat die Bereitstellung eines zusätzlichen Zuschusses von 15 Millionen US-Dollar für Tadschikistan genehmigt, um das Projekt zur Wiederanbindung des nationalen Stromnetzes an das zentralasiatische Verbundnetz durch eine Netzkopplung mit Usbekistan auszuweiten.
Mit der zusätzlichen Finanzierung soll eine neue 22 Kilometer lange Stromleitung mit einer Spannung von 500 kV im Norden Tadschikistans gebaut werden – zwischen der Umspannstation „Sughd“ und der Umspannstation „Neue Syrdarja“ in Usbekistan.
Dies wird die Kapazität für den Stromexport und -import zwischen den Ländern des zentralasiatischen Stromsystems – Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan – erhöhen und die Infrastruktur stärken, um Netzstörungen zu verhindern, heißt es in der Mitteilung.
Laut der ADB wird das Projekt auch sicherstellen, dass Tadschikistans Stromnetz in der Lage ist, Dienstleistungen zur Regelung von Leistungsflüssen und Frequenzen zu erbringen, um die reibungslose Integration erneuerbarer Energien in der Region zu unterstützen. Langfristig soll es ein Schlüsselbestandteil des Stromübertragungssystems des Rogun-Wasserkraftwerks in Tadschikistan werden.
Rückkehr Tadschikistans ins zentrale Stromnetz von Zentralasien
Tadschikistan ist 2024 in das zentrale Stromnetz Zentralasiens zurückgekehrt. Das Ziel ist eine verbesserte koordinierte Nutzung der Wasser- und Energieressourcen in allen Ländern der Region.
Tadschikistan und Kirgisistan werden künftig nicht mehr mit Stromengpässen im Herbst und Winter konfrontiert sein, während Usbekistan, Kasachstan und Turkmenistan während der Bewässerungssaison nicht ohne Wasser bleiben.
Tadschikistan wird im Winter wieder Wasser speichern (zuvor wurde das Wasser im Sommer gespeichert), und der Strombedarf des Landes wird durch Lieferungen aus den Unterliegerstaaten der grenzüberschreitenden Flüsse gedeckt.
Im Sommer wird Tadschikistan dank des im Winter gespeicherten Wassers den Wasserbedarf der Nachbarländer für die Bewässerung decken.
Rogun-Wasserkraftwerk
Der Bau des Rogun-Wasserkraftwerks mit einer Leistung von 3,6 GW (über 17 Milliarden kWh) begann im Oktober 2016 in der Stadt Rogun am Ufer des Flusses Wachsch in Tadschikistan. Der Staudamm des Kraftwerks wird mit 335 Metern der höchste Steinschüttdamm der Welt sein.
Seit 2016 hat Tadschikistan 3 Milliarden US-Dollar für die Finanzierung der ersten zwei von sechs Turbinen ausgegeben (die dritte Turbine wird 2025 erwartet). Im Jahr 2023 plante die Regierung Ausgaben in Höhe von 2,5 Milliarden Somoni (236 Millionen US-Dollar, 2 % des BIP) für den Bau des Rogun-Wasserkraftwerks. Die Ratingagentur Standard & Poor’s Global Ratings geht davon aus, dass die Ausgaben bis zur Fertigstellung des Projekts im Jahr 2035 auf diesem Niveau bleiben werden. Das Rogun-Wasserkraftwerk erzeugt bereits etwa 10-15 % der gesamten Stromkapazität des Landes.
„Das vorläufige Paket für die externe Finanzierung umfasst 1,73 Milliarden US-Dollar in Form von zinsgünstigen Darlehen, 850 Millionen US-Dollar in Form von Zuschüssen und 390 Millionen US-Dollar in Form von zinsgünstigen Krediten“, so die Agentur. Diese Mittel werden nach der Unterzeichnung von Stromlieferverträgen mit Kasachstan und Usbekistan in den Jahren 2024–2025 verfügbar sein.
Tipps für die erfolgreiche Umsetzung des Projekts:
Koordination und Kommunikation stärken: Eine enge Abstimmung zwischen Tadschikistan, Usbekistan und den anderen zentralasiatischen Ländern ist entscheidend, um die Stromleitungen effizient zu betreiben und mögliche Unterbrechungen zu vermeiden. Regelmäßige Treffen auf hoher Ebene könnten die Zusammenarbeit vertiefen.
Sicherstellung der Nachhaltigkeit: Das Projekt sollte sicherstellen, dass die Energiegewinnung und -nutzung umweltfreundlich und nachhaltig ist. Der Fokus auf erneuerbare Energiequellen könnte helfen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Förderung der regionalen Zusammenarbeit: Die Integration der Stromnetze könnte zu einer stärkeren wirtschaftlichen und politischen Zusammenarbeit in Zentralasien führen. Eine gemeinsame Energiepolitik könnte die Region stabiler und wirtschaftlich unabhängiger machen.
Infrastrukturentwicklung beschleunigen: Der Ausbau der Infrastruktur sollte zügig und nach internationalen Standards erfolgen, um langfristig die Energieeffizienz zu steigern und Netzstörungen zu vermeiden.
Lokale Arbeitskräfte einbinden: Das Projekt sollte auch lokale Fachkräfte und Arbeitskräfte einbeziehen. Schulungsprogramme könnten sicherstellen, dass die Region über das technische Know-how verfügt, um das Stromnetz eigenständig zu betreiben und zu warten.
Diese Tipps könnten dazu beitragen, die langfristige Nachhaltigkeit und den Erfolg des Projekts zu gewährleisten und gleichzeitig die regionale Zusammenarbeit und Energieunabhängigkeit in Zentralasien zu stärken.