Die Polizei erklärte, dass Yrsalijew in den Boxclub kam und Nijasalijew wegen eines finanziellen Streits zur Rede stellte. Yrsalijew schoss mit seiner „Saiga“-Waffe auf Nijasalijew und traf ihn im Bauch. Anschließend schoss er einem anderen Mann, S.E., ins Bein. Die beiden gerieten in einen Kampf, bei dem versehentlich ein Schuss abgefeuert wurde, der Yrsalijew in den Kopf traf. Die Sicherheitsbehörden erklärten, dass Yrsalijew vor Ort starb.
Nach dem Vorfall eröffnete die Polizei ein Strafverfahren, und die Leitung des Innenministeriums übernahm die Kontrolle über die Ermittlungen.
Die Nachrichtenagentur Sputnik Kirgisistan hat ein Dossier über die Hauptbeteiligten des Vorfalls vorbereitet.
Mukasch Yrsalijew
Mukasch Yrsalijew war ein AIBA-Schiedsrichter der Extraklasse. Er war 54 Jahre alt und stammte aus dem Dorf Tschyrpykty in der Region Yssykköl.
In den Jahren 1983–1987 besuchte er das Sportinternat „Nadeschda Krupskaja“ in Frunse.
Viermal wurde er Meister von Kirgisistan in der Jugend- und Juniorenkategorie. Außerdem nahm er an sowjetischen Wettkämpfen teil und gewann Turniere in Russland und Kasachstan.
Später diente er in der sowjetischen Armee, wo er weiterhin an Boxwettkämpfen teilnahm. Seine Boxkarriere endete jedoch bereits im Alter von 20 Jahren.
Im Jahr 2008, 18 Jahre später, kehrte er als Schiedsrichter zum Boxen zurück und begann an Wettkämpfen teilzunehmen. 2011 erhielt er in der Stadt Astana, Kasachstan, eine Goldmedaille und ein Zertifikat aus den Händen des AIBA-Präsidenten Ching-Kuo Wu für seine Schiedsrichterleistung bei der Junioren-Weltmeisterschaft. Darüber hinaus war er in den letzten 11 Jahren als Schiedsrichter bei sechs Weltmeisterschaften, drei Europameisterschaften und sieben Asienmeisterschaften im Einsatz.
In den Jahren 2020–2021 war er als Schiedsrichter bei den europäischen Qualifikationswettbewerben für die Olympischen Spiele in Tokio in London und Paris tätig.
Yrsalijew war Träger des Titels „Sportmeister der UdSSR“ im Boxen und Schiedsrichter der Extraklasse der Internationalen Boxvereinigung (AIBA).
Seit 2010 war Yrsalijew Mitglied des Schiedsrichterrats dieser internationalen Organisation. In diesem Jahr wurde er als bester Schiedsrichter bei der kirgisischen Boxmeisterschaft ausgezeichnet.
Er diente in der Spezialeinheit des Innenministeriums und war Mitglied der Veteranenvereinigung der Polizei. Die Erlaubnis, Waffen zu besitzen und zu tragen, wurde ihm im Juni 2023 erteilt.
Schyldysbek Nijasalijew
Vor einem Jahr wurde in sozialen Netzwerken berichtet, dass Schyldysbek Nijasalijew ein verdienter Trainer der Kirgisischen Republik und ein „Sportmeister der UdSSR“ sei. Es wurde gesagt, dass er als Trainer im Fitnessstudio von Orzubek Nasarow arbeitet.
Im Frühjahr 2021 erklärte die staatliche Sportagentur, dass Nijasalijew Cheftrainer der kirgisischen Boxnationalmannschaft sei. Bei mehreren Turnieren wurde er als bester Trainer ausgezeichnet. So wurde er beispielsweise bei der kirgisischen Meisterschaft 2016 und dem internationalen Turnier zu Ehren von Düyshönkul Schopokow als bester Trainer ausgezeichnet, während Mukasch Yrsalijew bei demselben Turnier als bester Schiedsrichter anerkannt wurde.
Vorwürfe gegen Yrsalijew
Diesen Sommer wandte sich Nijasalijew an den kirgisischen Geheimdienst GKNB. Er erklärte, dass er 2010 einen Kredit aufgenommen habe, um ein Grundstück in der Nähe des „Zhunhai“-Marktes zu kaufen, um einen Baumarkt zu eröffnen. Später sei das Grundstück jedoch auf Yrsalijew übertragen worden.
Laut GKNB hatte Yrsalijew Verbindungen zur organisierten Kriminalität. Es wird behauptet, er habe Nijasalijews Vertrauen gewonnen und die entsprechenden Dokumente erhalten. Mit Unterstützung der kriminellen Organisation soll er sich den „Bereke“-Markt in der Nähe des „Dordoi“-Marktes angeeignet haben.
Yrsalijew wurde wegen „groß angelegten Betrugs“ angeklagt und in Untersuchungshaft genommen. Seine Anwälte forderten eine Überprüfung der Rechtmäßigkeit des Strafverfahrens. Ihrer Ansicht nach sei zwischen den Sportlern ein Kaufvertrag abgeschlossen worden.
Am 4. Oktober wurde Yrsalijew freigelassen. Der Vorschlag zur Änderung der Präventivmaßnahme kam von einem Ermittler des GKNB. Vor Gericht wurde argumentiert, dass das Verfahren gegen Yrsalijew aufgrund fehlender Beweise eingestellt wurde. Am selben Tag eröffnete der Geheimdienst jedoch ein neues Verfahren wegen „besonders groß angelegten Betrugs“.
Infolgedessen wurde Yrsalijew aufgrund einer schriftlichen Erklärung, dass er die Stadt nicht verlassen würde, freigelassen.
Tipps zur Vorbeugung von Konflikten in der Sportwelt:
Mediation und Konfliktmanagement: In der Sportwelt sind Meinungsverschiedenheiten häufig. Die Einführung von Mediationsprogrammen und Konfliktlösungsstrategien könnte helfen, solche Eskalationen zu verhindern.
Regelmäßige Schulungen zu ethischen Fragen: Es sollten Schulungen zur Ethik im Sport und zu den rechtlichen Rahmenbedingungen angeboten werden, um sicherzustellen, dass Sportler und Trainer verantwortungsvoll handeln.
Strengere Aufsicht und Disziplinarverfahren: Um Konflikte innerhalb der Sportgemeinschaft zu vermeiden, sollten strenge Disziplinarverfahren eingeführt und durchgesetzt werden, die Fehlverhalten verhindern.
Förderung von Transparenz bei Finanzangelegenheiten: Finanzielle Auseinandersetzungen sind häufige Ursachen für Konflikte. Klare und transparente Finanzrichtlinien und Verträge könnten helfen, Streitigkeiten zu vermeiden.
Mentale Gesundheitsförderung: Die Förderung des Bewusstseins für psychische Gesundheit und Stressbewältigung könnte helfen, Spannungen und gewalttätige Auseinandersetzungen in der Sportwelt zu reduzieren.
Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, Konflikte in der Sportwelt zu minimieren und gleichzeitig die Sicherheit und den Respekt unter den Beteiligten zu fördern.