Hintergrund und aktuelle Herausforderungen
„Durch die Einstellung des Stromimports aus Turkmenistan über usbekisches Territorium werden täglich bis zu einem halben Meter Wasser aus den Stauseen der Nurek- und Kairakkum-Kraftwerke genutzt“, erläuterte Zarifi. Diese intensive Nutzung könne in den tiefer gelegenen Ländern der Region zu Wassermangel führen, warnte er.
Lösungsansätze und Perspektiven
Um langfristige Probleme der Energieversorgung zu lösen, arbeitet Tadschikistan an der Errichtung neuer Stromleitungen nach Afghanistan und Iran. „Dieses Vorhaben würde es ermöglichen, im Winter Strom aus Iran zu importieren und im Sommer überschüssigen Strom dorthin zu exportieren“, so Zarifi weiter.
Die Unterbrechung der Stromlieferungen aus Turkmenistan nach Tadschikistan durch Usbekistan seit dem 1. Januar 2009 verschärft die Situation zusätzlich. Als Begründung nannte Usbekistan Reparaturarbeiten an zwei Stromleitungen im Umspannwerk Karakul.
Bereits 2008 hatten tadschikische Fachkräfte eine Hochspannungsleitung zwischen der turkmenischen Station Serdar und dem usbekischen Karakul modernisiert. Der Energiefluss aus Turkmenistan über das usbekische Stromnetz wurde am 1. November 2008 wieder aufgenommen. Laut einem bilateralen Abkommen aus dem Jahr 2007 sollte Turkmenistan bis 2012 jährlich 1,2 Milliarden kWh Strom im Herbst-Winter-Zeitraum nach Tadschikistan liefern.
Empfehlungen zur Bewältigung der Krise
Förderung regionaler Zusammenarbeit
Die zentralasiatischen Länder sollten intensiver in eine koordinierte Wasser- und Energienutzung investieren, um eine gerechte Verteilung der Ressourcen sicherzustellen.
Entwicklung erneuerbarer Energien
Der Ausbau erneuerbarer Energien wie Solar- und Windkraft kann die Abhängigkeit von Wasserressourcen für die Energiegewinnung verringern.
Verbesserung der Infrastruktur
Modernisierungsprojekte für bestehende Wasser- und Stromleitungsnetze könnten Engpässe reduzieren und die Versorgungssicherheit erhöhen.
Internationale Unterstützung
Internationale Organisationen könnten als Mediatoren für regionale Abkommen dienen und finanzielle Unterstützung für Infrastrukturprojekte bieten.
Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, Wasserknappheit zu vermeiden und die nachhaltige Entwicklung der Region zu fördern.