Tokaev: „Kasachstan hat unter Atomtests gelitten“

Der kasachische Präsident Kassym Jomart Tokayev sprach bei den Singapore Lectures, wo er einen integrativen Ansatz zur globalen Governance begrüßte und die Welt aufforderte, ihr Atomwaffenarsenal zu reduzieren

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Im Rahmen des Staatsbesuchs sprach der kasachische Präsident Kassym-Jomart Tokayev bei den Singapore Lectures, die seit den 1980er Jahren vom Yusof Ishak Institute (ISEAS) organisiert werden. Tokajew äußerte seine Vision von der Rolle der „Mittelmächte“ bei der Gewährleistung der globalen Sicherheit und forderte die Welt außerdem auf, sich weiterhin von Atomwaffenarsenalen zu befreien.

Tokayev bemerkte, dass Singapur eine besondere Spur in seiner Biografie hinterlassen habe.

„Ich habe vor vielen Jahrzehnten als junger Diplomat hier gedient und freue mich sehr, wieder zurück zu sein. <…> Singapurs bemerkenswerte wirtschaftliche Transformation, die unter der visionären Führung seines Gründervaters Lee Kuan Yew durchgeführt wurde, ist zu einem leuchtenden Beispiel für erfolgreichen Staatsaufbau und Wirtschaftswachstum geworden. „Ihr Land inspiriert Kasachstan, seinen eigenen Weg zu Fortschritt und Wohlstand zu wählen“, betonte Tokajew.

Er forderte die Weltgemeinschaft außerdem auf, einen integrativen und integrativen Ansatz für die internationale Governance in Betracht zu ziehen. Tokajew betonte die Bedeutung dieses Prinzips für die Bewältigung kritischer Bedrohungen, einschließlich nuklearer Bedrohungen, und verwies auf die negativen Erfahrungen Kasachstans.

„Es ist kein Geheimnis, dass es große Lücken im globalen Governance-System gibt. COVID-19 hat gezeigt, dass es für Länder wichtig ist, „Brücken und nicht Mauern zu bauen“, um gemeinsame Herausforderungen zu meistern. Die vielleicht zerstörerischste davon ist die nukleare Bedrohung. Kasachstan hat unter den Atomwaffentests ernsthaft gelitten, daher werden wir unseren Kampf für eine Welt ohne Atomwaffenarsenale fortsetzen“, sagte der kasachische Staatschef.

Als erfolgreiche Beispiele internationaler Zusammenarbeit nannte Tokajew die Bemühungen um eine Friedensregelung zwischen Baku und Eriwan, die Beteiligung am iranischen Atomprogramm und den Astana-Prozess zum Krieg in Syrien.

Der Präsident Kasachstans zeigte sich zudem optimistisch hinsichtlich der wirtschaftlichen Zukunft der zentralasiatischen Region.

„Durch die Aufrechterhaltung friedlicher Beziehungen zu allen Großmächten haben die Länder Zentralasiens große Chancen. Eine junge und energiegeladene Bevölkerung, eine wachsende Mittelschicht, reiche natürliche und landwirtschaftliche Ressourcen sowie Transitpotenzial bilden eine solide Grundlage für Wachstum. Wenn sich die Wirtschaft einer Region dynamisch entwickelt, erlangt sie auch strategische Bedeutung“, so Tokajew abschließend.

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