Tadschikistan empfiehlt Frauen weder muslimische noch „halb nackte europäische“ Kleidung

Frauen aus Tadschikistan sollen auf schwarze, muslimische Kopftücher verzichten, sich aber auch nicht in „halb nackter europäischer Kleidung“ zeigen. Konkret sind etwa Mini-Röcke unerwünscht. Die Behörden wollen damit den Einfluss des islamistischen Fundamentalismus im Land beschränken.

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Die Behörden in Tadschikistan in Zentralasien haben eine neue, stark beschränkende Kleiderempfehlung für Frauen herausgegeben. Mädchen und Frauen werde empfohlen, keine schwarze, muslimisch geprägte Kleidung wie den Hidschab zu tragen, heißt es in dem Handbuch, wie Medien in der Ex-Sowjetrepublik am Montag berichteten. Zugleich werde aber auch von „halb nackter europäischer Kleidung“ und Synthetik abgeraten.

Namentlich als nicht erwünscht gelten demnach eng anliegende Hosen, Tops, Mini-Röcke, Nachthemden und dünne Kleider. In der Öffentlichkeit sollen Frauen zudem keine Galoschen oder Flip-Flops tragen.

Bis zum 30. Mai soll landesweit in allen Ämtern die Aktion „Wir ziehen uns tadschikisch an“ laufen. Frauen sollen in der Zeit traditionelle tadschikische Kleidung tragen, heißt es. Fotos nationaler Kleidung für alle Jahreszeiten sind dem Handbuch beigelegt.

Die Mehrheit der rund neun Millionen Tadschiken sind Muslime. Da die Führung des autoritär regierten Landes ein Überschwappen islamistischer Fundamentalisten aus dem benachbarten Afghanistan fürchtet, steht die Religionsausübung im Land aber unter scharfer Kontrolle.

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