Kraftwerk übersiedelt nach Kasachstan

Die Frage, wie man ein ganzes Kraftwerk abbauen und 6.000 Kilometer entfernt wieder in Betrieb nehmen kann, beschäftigt Spezialisten aus dem Anlagebau, denn Wels hat sein Gaskraftwerk nach Kasachstan verkauft.

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Bis in den April des Vorjahres hat es einwandfrei gearbeitet, bald soll nur noch die Gebäudehülle an das Welser Gaskraftwerk erinnern. Das gesamte Innenleben soll 6.000 Kilometer entfernt nach Kasachstan verfrachtet werden, so Herbert Kierner, Geschäftsführer der Wels Strom: „Hoch spezialisierte Unternehmen kümmern sich darum, das Ding genau zu dokumentieren, dann genau zu zerlegen – ohne etwas zu zerschneiden – und dann auf Lkws zu verpacken. Die Anlage wird ein Kohlekraftwerk ersetzen, das aus den 1950er-Jahren der Sowjetunion stammt.“

Fernwärme-Gaskraftwerk gilt als neuwertig
Dieses Fernwärme-Gaskraftwerk aus den 2000er-Jahren, mit dem auch Strom erzeugt werden kann, gilt wegen seiner wenigen Betriebsstunden als neuwertig. Außerdem sei ein Großteil wichtiger Bauteile am Weltmarkt gar nicht verfügbar. Und so nimmt man in Kasachstan sogar in Kauf, dass Abbau und Übersiedlung noch das Doppelte vom Kaufpreis ausmachen – und der war siebenstellig.

Wels erspart sich teuren Abriss
Für die Welser ist es ein gutes Geschäft, die sich damit einen teuren Abriss ersparen. Denn Fernwärme erzeugt man längst viel billiger durch Abwärme bei der Müllverbrennung.

red, ooe.ORF.at

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