Nach Angaben der Weltbank, deren Daten das Portal Statista analysiert hat, liegen die Länder mit der höchsten Verschuldung gegenüber China vor allem in Afrika, sind aber auch in Zentralasien, Südostasien und im pazifischen Raum zu finden. Wie Katharina Buchholz von Statista ausführt, besitzt China als neuer Kreditgeber der Wahl für Länder mit niedrigem Einkommen mittlerweile 37 Prozent der Schulden dieser Länder. Im Jahr 2022 entfallen gerade einmal 24 Prozent der bilateralen Schulden dieser Länder auf den Rest der Welt.
Das Projekt „Neue Seidenstraße“, bei dem China den Bau von Häfen, Eisenbahnen und Landinfrastruktur auf der ganzen Welt finanziert, hat bei den teilnehmenden Ländern zu einer hohen Verschuldung gegenüber China geführt. Ende 2020 schuldete China von den 97 Ländern, für die Daten verfügbar waren: Pakistan (77,3 Milliarden US-Dollar an Auslandsschulden), Angola (36,3 Milliarden US-Dollar), Äthiopien (7,9 Milliarden US-Dollar), Kenia (7,4 Milliarden US-Dollar) und Sri Lanka ( 6,8 Milliarden US-Dollar). Die Länder mit der relativ größten Schuldenlast waren Dschibuti und Angola, gefolgt von den Malediven und Laos, die gerade eine von China finanzierte Eisenbahnlinie nach China eröffnet haben.
Vor China hielt der Pariser Club den Großteil der Schulden von Ländern mit niedrigem Einkommen, bevor er zur Jahrtausendwende für berechtigte Entwicklungsländer umstrukturiert und größtenteils abgeschrieben wurde. Ob ein solches Verfahren für chinesische Schulden verfügbar wäre, ist unklar. Bis 2020 hat China offiziell etwa 170 Milliarden US-Dollar an Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen bereitgestellt, gegenüber etwa 40 Milliarden US-Dollar im Jahr 2010.
Chinesische Kredite haben höhere Zinssätze als Kredite von internationalen Organisationen wie dem Internationalen Währungsfonds oder der Weltbank oder bilaterale Kredite von Pariser Club-Ländern [diese Kredite sind jedoch oft mit politischen Auflagen belastet – ca. Sie reden nicht darüber.] Ihre Struktur ähnelt hinsichtlich der Rückzahlungsbedingungen, der Vertraulichkeit sowie der Ziele der Finanzierung spezifischer Infrastrukturprojekte eher kommerziellen Krediten.
Die Covid-19-Pandemie hat die ohnehin schwierige Rückzahlung chinesischer Kredite nun noch schwieriger gemacht. Nach Angaben der Financial Times musste Peking in den Jahren 2020 und 2021 seine Kredite in Höhe von insgesamt 52 Milliarden US-Dollar neu verhandeln, mehr als das Dreifache des in den beiden Jahren zuvor erlittenen Betrags.
Die Revisionsbedingungen sind unterschiedlich. Sri Lanka hat beispielsweise einen Hafen für 99 Jahre an China verpachtet. Tadschikistan verleiht seine Infrastrukturprojekte auch an China, wenn es Kredite aus China nicht zurückzahlen kann.
Im Allgemeinen ist es doch besser, ohne Kredite zu leben. Und Länder auch.